Temporäre Aufenthaltsorte – Camps

Bleistiftarbeiten 2010

Die Zeichnungen der Serie "Temporäre Aufenthaltsorte – Camps" entstehen wie Plastiken. Wie die Form aus dem Stein werden die "Camps" mit Bleistiften unterschiedlicher Härte aus dem Papier heraus gearbeitet. Sie entwickeln sich ohne Vorzeichnung. Während des Entstehungsprozesses beschäftige ich mich mit temporären Aufenthaltsorten: Ich denke an Lager, die irgendwann nicht mehr da sein werden, bewohnt von Nomaden, die weiterziehen oder von Menschen, die ihr Zuhause durch Naturkatastrophen, Kriege oder anderes Unglück verloren haben.

Ein Camp kann ein Haus sein, eine Stadt, eine Insel oder auch ein Planet. Das ganze Leben kann ein Camp sein, temporär bis zum Tod und dem Eintritt in eine andere Welt. Fahrzeuge sind Camps zur Fortbewegung, Familien sind temporäre Aufenthaltsorte für Kinder. Mensch, Tier und Pflanze; Gebärmutter, Ei und Samenkorn; Adern, Herz und Lunge; Spinnennetz, Schneckenhaus und Vogelnest; Feld, Wiese, Strand und Berg; Wasser, Luft und Erde - im Grunde kann fast alles als temporärer Aufenthaltsort betrachtet werden.

Die 14 Bleistiftzeichnungen, jeweils 70 x 50 cm, sind vom 5. Februar bis 7. Oktober 2010 entstanden.